Buenos Aires/Argentinien bis Isla Chiloé/Chile
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Tour Amerika 2010 bis ?

 

2 - Buenos Aires bis Ushuaia / Feuerland

 


 

Nach unserer ersten Übernachtung in Buenos Aires am 18.2.2010, hieß es nun die Stadt zu erkunden. Ein Plan wurde gekauft, damit wir uns einen Überblick verschaffen konnten. Eine Vorauswahl  hatten wir mit dem Reiseführer – Argentinien schon getroffen. So machten wir eine Sightseeingtour mit dem Bus – das ist immer für den Überblick am effektivsten. Dem Stadtteil Boca mit dem Künstlerviertel opferten wir die längste Zeit – inklusive einem zünftigen Mittagessen. Die anderen Sehenswürdigkeiten lagen sehr zentral zusammen. Nachmittags dann der große Regen – es goß wie aus Eimern. Wir mußten ein Taxi zum Platz nehmen. Dort erlebten wir eine „tolle“ Überraschung. Wir hatten die Dachluke über dem Bett offen gelassen . . .! Die Nacht campierten wir auf unseren Untermatratzen. Zum Glück war es sehr warm, so konnten das Bettzeug und die Matratzen langsam trocknen.


          

              Buenos Aires-Platz in erster Reihe                                                           Buenos Aires-Stadtbesichtigung


          

        Buenos Aires-Stadtteil Boca / Künstlerviertel                                 Buenos Aires/Boca-deftige Grillplatte zu Mittag


Eine österreichische Familie, die auch dort auf dem Platz mit ihrem Auto übernachtete berichtete von nur schlechtem Wetter in Ushuaia. So machten wir uns am 20.Februar auf den Weg in Richtung Süden. Wir wollten so schnell wie möglich unten sein, um nicht in den Winter zu kommen.  Deshalb sind wir fast jeden Tag gefahren . Erste Übernachtung zwischen Mar del Plata und Miramar an der Küste auf einem Campingplatz. Dort ließen wir die Matratzen und das Bettzeug ganz trocknen – bei 24°. Mit den Campern und dem Besitzer wurde noch ein Gruppenfoto gemacht – fanden es toll, das wir das wagen. Es ging weiter an der Küste entlang: Monte Hermosa – auf Campingplatz, Las Grutas – Campingplatz, am 23. Februar sehr einsam aber idyllisch  - auf der Spitze am Leuchturm Punta Ninfas. Auf der Rückfahrt blieben wir auf der teils matschigen Piste stecken. Ich sah mich schon zur nächsten Estancia laufen. Aber bevor Norbert die Schneeketten anlegen konnte, kam Hilfe in Form eines Jeeps, der Touristen gerade heute zum Leuchtturm fuhr.


                          

                    Leuchtturm – Punto Ninfas                                                                     Hilfe im rechten Moment


In Garayalde nächtigten wir an einer 24h-Tankstelle – sehr laut (legte Stöpsel an) aber sicher.Am 25. Februar erreichten wir Puerto Deseado. Hier machten wir eine Bootstour zu Cormoranen, Delphinen und Seelöwen mit. Dort konnte ich Dank WiFi einige emails verschicken. Auf dem Platz stand auch ein Deutscher aus München – ehemaliger Druckereibesitzer und schon 10 Jahre „auf  Achse“ – mit Zwischenflügen in die Heimat. Hier trafen wir auch Guiseppe vom Schiff wieder, der auch das Ziel Ushuaia hat. Wir standen auch auf dem nächsten Platz zusammen – in Puerto San Julian. Übrigens , jeder Ort in der Region erinnert mit Denkmälern an den Falklandkrieg. Wir versuchen möglichst die Plätze der Gemeinde anzulaufen. Die liegen meist nah an der Stadt, und sind preiswert – bei guter Ausstattung. Hier wurde erst einmal die Wäsche gewaschen, die Solarzellen wurden gesäubert und der Innenraum auf Hochglanz gebracht.


            

            Puerto San Julian -Falkland-Denkmal                                                   . . .         und "Große Säuberung"


Weiter ging es nach Rio Gellegos, wo wir an der Station des „ACA“ (Argentinischer Automobilclub) nach einem kleinen Stadtbummel nächtigten. Am 3. März ging es ungefähr 200 km durch Chile hindurch – mit Fährüberquerung der Magellanstraße. Die Grenzformalitäten wurden zügig erledigt. Unser letztes Gemüse hatte ich dem Tankwart an der ACA-Station geschenkt, da man nach Chile kein frisches Gemüse und keine Fleisch-, und Wurstwaren einführen darf.


         

              Puerto Deseado – alter Bahnhof                                                          Lore – die Pinguinpflüsterin (Magallanes)


           

                Mit Fähre über die Magallanstraße                                                           Und immer wieder „Guanacos“


Abends konnte ich auf dem Campingplatz des Bootsclubs in Rio Grande mittels WiFi die beiden Berichte ins Internet stellen, und noch einige Fotos in die Bildergalerie laden. Alles ganz praktisch vom Auto aus. Um 1:30 Uhr machte ich dann Schluß. Morgens dann noch schnell Internetbanking. Immer mehr Campingplätze bieten diesen Service mit WiFi an. Ein Holländer mit dem Fahrrad war dort auch abgestiegen. Ist 3000 km von Buenos Aires gefahren, und will auch noch nach Ushuaia. Noch eine Randbemerkung – trotz moderater Preise nimmt der Diesel den größten Posten im Haushalt ein. 1 Liter Diesel=2,65 arg. Peso – das sind ca. 53 Cent. Es sind eben die Distanzen hier. Kommen hier auf einen km/2 ganze 4 Menschen – während es in Deutschland 214 sind. Die Landschaft wird immer karger, je weiter wir nach Süden kommen. Erinnert uns an Marokko. Der patagonische Wind ist allgegenwärtig.  Am 4. März erreichen wir unser erstes großes Ziel: die südlichste Stadt der Welt – Ushuaia. Hier wachsen wieder Sträucher und Bäume. Und zu unserer größten Freude ist noch tolles Wetter. Am Tag, bei Sonnenschein, haben wir noch 22° . Nachts kühlt es sich dafür bis auf 6 oder 7° ab. Im Auto sind dann immer noch bis zu 15°. Vom 6. Bis zum 8. März waren wir im Nationalpark „Tierra del Fuego“. Tolle Landschaften, Blumen und Tiere  - wir konnten uns garnicht satt sehen. Wir haben sogar zwei kleine Wanderungen unternommen.


          

              "Tierra del Fuego" am Rio Ovando                                                                Ein Rotfuchs  - auf Distanz


         

                          Die „Bahia Lapataia“                                                    Ende der „Routa 3“ ( bei 3079 km ) - Ende der Welt?


An der „Bahia Lapataia“ waren wir zum Schluß. Hier endet die „Routa 3“ , die durch ganz Argentinien geht, und in Buenos Aires bei Kilometer „0“ startet. Übrigens, das ganze Land ist von diesem Kilometer „0“ vermessen.Nachts standen wir wieder am Golfclub Ushuaia, und bei der Kleinbahn . Die fährt über 6 km in  den Nationalpark, und wurde seinerzeit von Häftlingen erbaut. Damit wurden sie zum Bäumefällen in den heutigen Nationalpark gefahren.

Heute stehen wir wieder auf dem Campingplatz " Rio Pipo". Im Moment regnet es, (22:30 Uhr) und ich tippe fleißig den Bericht, damit ich ihn hier verschicken kann. Norbert hat ein Brot gebacken für uns. Wird geteilt und eingefroren. Morgen werden wir uns auf den Weg gen Norden machen – wieder 120 km Piste und 200 km durch Chile hindurch. In das Erdbebengebiet kommen wir vor Ende April nicht. Könnten im Moment auch nicht einreisen – laut Auswärtigem Amt ( Internet).

 

           

                                                                       Nationalpark-"Tierra del Fuego" ( Feuerland )





3 - Ushuaia /Argentinien bis Puerto Natales /Chile

 

Am 10.März machten wir uns also auf den Weg nach „oben“ .             

Am Ortsrand wurde noch eine Flasche Gas gefüllt – bei 6° C in der Nacht mußten wir schon mal die Heizung anstellen. Übernachtet haben wir wieder im „Club Nautico“ in RioGrande. Hier haben wir erst enmal Großputz und die Wäsche gemacht. Am 12.März ging es weiter. Heute standen uns die Kilometer „Piste“ bevor . Die Grenzabfertigungen – Argentinien raus und Chile rein- gingen wieder reibungslos von statten. Natürlich durften wir wieder keine tierischen Produkte, und kein Gemüse nach Chile einführen. Auf der Strecke trafen wir ein deutsches Pärchen, die von der Fähre von Porvenir kamen. Die Fähre kam von Punta Arenas, wo wir auch hin wollten, aber über Land. Diese Alternative gefiel uns auch. So standen wir abends – nach 5 Stunden „Pistenfahrt“, die ich heute mal fuhr, dort am Hafen. Bei einem tollen Merluzafilet und einem „Roten“ waren die Strapazen schnell vergessen.


          

                          Chile - Einfuhrverbot                                                              erster Mülleimer-nach Ankunft über Piste

 

           

                       Mit der Fähre nach Punta Arenas                                                           dort: Blick auf die Stadt vom "Balkon"

Die dreistündige Überfahrt mit der Fähre  nach Punta Arenas war sehr stürmisch. Einen Stellplatz fanden wir auf dem Gelände des Picknickgeländes der Gemeinde. Von einer Geburtstagsfeier wurde  uns  sogar eine Platte mit gegrilltem Fleisch gebracht. Vier Tage blieben wir hier, um diesen Ort zu erkunden. Mit der Schafzucht kam der Reichtum. Die Besitzer der größten Schaf-Estanzias ließen sich hier in der Stadt prunkvolle „Stadthäuser“ bauen – heute Hotels und Museen. Auf dem wunderschönen Friedhof, der zum Nationaldenkmal erklärt wurde, fanden wir Gräber von deutschen Einwanderern, die von der „Deutschen Krankenkasse“ dort bestattet wurden. Hier in Punta Arenas fand ich auch ein Buch  in deutscher Sprache über Günther Plüschow, einem deutschen Piloten, der von 1923 bis 1928 hier weilte, und vor allem in Feuerland Forschung betrieb.  Zur Unterhaltung unterwegs  haben uns jetzt auch eine CD mit chilenischer Musik gekauft – argentinische hatten wir schon. Am 17.März landeten wir in Puerto  Natales, dem Ausgangspunkt in den Nationalpark „Torres del Paine“. Hier sahen wir zum erstenmal Schwarzhalsschwäne . Der Ort wimmelt nur so von jungen Leuten, die  von hier aus ihre Trekkingtouren buchen.

 

          

                        Kilometer um Kilometer                                                Da wären wir-das Wahrzeichen der Stadt: der "Mylodon"


Am nächsten Tag ging es zur Fährgesellschaft „Navimag“, und buchten eine Passage für den 5.April nach Puerto Montt. Die Strecke über Land nach oben wollten wir vermeidem, da es überwiegend „Pisten“ sind. Zuerst einmal ging es in den Nationalpark "Torres del Paine". Hier natürlich auch alles wieder Pistenstrasse. Wenn die wenigstens eben wären. Aber wir wollten den Park unbedingt besuchen, was wir hinterher auch nicht bereut haben. Wir wurden reichlich entschädigt durch wundervolle Landschaft. Was uns allerdings wieder sauer aufstieß war die Tatsache, dass Ausländer den „fünffachen“ Eintrittspreis bezahlen müssen. Nach 3 Tagen dort fing unsere Getriebeanzeige an zu spinnen. Am Berg ging dann nichts mehr. Zündung aus – Strom aus, damit der Speicher gelöscht wird, und das etliche Male. Also hat Norbert die Haube geöffnet, und alle Steckkontakte  in Reichweite nachgedrückt. Und siehe da – der Fehler war weg. Wahrscheinlich hatte sich einer durch die Rüttelei gelöst.


         

                    Laguna Azul - großer Hausputz                                                     Und Blick von oben-mit den drei Torres

                                                                        Nationalpark "Torres del Paine"

             Die Weber-Brücke (deutscher Ingenieur)                                       Der Rio Paine windet sich durch den Park

          


Dafür fing auf der Rückfahrt der Kühler an zu kochen, und verlor Kühlmittel. Also zurück nach  Puero Natales in die Werkstatt. Normal wollten  nach dem Nationalpark gleich über die Grenze nach Argentinien einreisen. Wir haben einen kompletten Tausch des Kühlmittels machen lassen. Mixen soll man nicht laut Handbuch. Aber Verlust war wieder da. Kühlerdichtungsmittel wurde eingefüllt, mit der Hoffnung auf Besserung. Die war aber gering. Es wurde unterwegs immer wieder Wasser nachgefüllt. Unser nächstes Ziel in Argentinien war der „Parque Nacional Los Glacieres“ . Die beiden Highligts sind hier der Gletscher „Perito Moreno“ und das „Fitzroy-Massiv“. Vom Ort Calafate aus ging es zuerst zum „Perito Moreno“ - am Gletschersee Lago Argentino der patagonischen Anden gelegen.. Wir waren schon sehr gespannt ihn in natura zu sehen. Es war ein einmaliges Erlebnis dort, zumal wir das sogenannte „Kalben“ miterleben konnten. Das heißt, daß sich ein Stück mit großem Getöse löst, ins Wasser rutscht, und als kleiner Eisberg im See schwimmt.. Das Wasser des Sees ist milchig-trüb. Er ist der größte See Argentiniens, und der drittgrößte Südamerikas.


         

                       Danke für´s Willkommen                                                              Ein Eisberg auf dem Gletschersee


          

              Vor dem Gletscher "Perito Moreno"                                                                                  Er "kalbt"


Unser nächstes Ziel war der Ort El Chalten am  Lago Viedma. Hier wollten wir den „Viedma Gletscher“ besichtigen. Das war nur mit einem Boot möglich – also zu einem der vielen Adventure-Centern, und eine Tour gebucht. An die Größe des Perito Morena kam er nicht ran, war aber auch sehr interessant, wenn auch sehr schmutzig. Das Fitzroy-Massiv – benannt nach dem Kapitän von Darwins Forschungsschiff - ein weiteres Highlight dort, haben wir den jungen Leuten überlassen. Es  wimmelte  hier auch wieder von Backpackern – so tauften wir den Ort kurzerhand „Backpackercity“. Wir waren schon die Oldies  hier im Ort. Unseren jungen Brasilianer, der sein Zelt mit uns in Calafate stehen hatte, trafen wir hier wieder. Am 1.April schloß der Campingplatz – Saisonende. Wir stellten uns die letzte Nacht zu einem Reisebus vors Hotel. Zum Abschied schälte sich der „Fitzroy“ etwas aus den Wolken bei schönstem Sonnenschein. 


          

                            Uriges Ortsschild                                                                                   Der "Viedma Gletscher"


          

                      Tolle Struktur im Eisberg                                                                          Der "Fitzroy" zum Abschied

 

Am 3.April waren wir dann wieder in Puerto Natales zurück, dem Abfahrtsort nach Puerto Montt. Hier waren wir noch im Cafe über WiFi im Internet. Banking – für den Überblick, emails checken und beantworten und noch einige Recherchen. Tina, das Netbook, dass ich von Dir zum Geburtstag bekam, ist super zum Transportieren – paßt unauffällig in die Umhängetasche. Sonntag = Ostern, auch hier. Es gab sogar gefärbte Ostereier. Eine Sorte mit Matetee = grün, und die andere mit schwarzem Tee = braun, gefärbt.


         

               Ostereier werden mit Tee gefärbt                                                                 WiFi im Café - mit Matetee


Am Montag, den 5. April ging es abends auf die Fähre, die uns nach Puerto   Montt bringen  sollte. Abgelegt hat die Fähre allerdings erst am nächsten Morgen.

 

               

 

 


 

 

4 - Von Puerto Natales  mit der Fähre hoch nach Puerto Montt  und zur
 
Insel Chiloé – alles in Chile

 

Am 6. April hat die Fähre  der Gesellschaft „Navimag“ morgens in Richtung Puerto Montt abgelegt. Den Abend vorher ging es allerdings schon an Bord. Diese 1200 km lange Variante hatten wir statt des Landweges über die Carretera Austral gewählt, der überwiegend aus Pisten besteht.

Die Fahrt ging an der Westküste entlang durch die Schären. Es sah fast aus wie in Scandinavien. Wir hatten eine Viererkabine für uns bekommen . Da jetzt Nachsaison ist, gab es auch noch einen Rabatt. Viele junge Leute, aber auch einige Familien, sowie Rindertransporte waren  an Bord. Das Wetter war gemischt. An einem Regentag wurden wir aber mit einem wunderschönen Regenbogen entschädigt. Für Unterhaltung wurde auch gesorgt. Jeden Tag gab es Vorträge über Land und Leute in spanischer, und hinterher in englischer Sprache. Am Abschiedsabend wurde in der Bar „Bingo“ gespielt. Mußten wir natürlich auch einmal ausprobieren. Getanzt wurde auch eifrig. Als der alte Song „Lets twist again“ erklang, hielt mich nichts mehr auf dem Barhocker. Ein chilelenischer Caballero – mit Origalhut – gesellte sich dazu.


   

           Toller Regenbogen als Entschädigung                                                      Wie in Scandinavien

 

                   Freizeitbeschäftigung an Bord                                                   Die Kühe fahren auch mit

 

Puerto Montt empfing uns am 9.April  im Nebel. Aber wir hatten eh beschlossen , anschließend gleich erst einmal auf die Insel Chiloé zu fahren. Die Insel liegt nur 60 km entfernt, und ist mit einer kleinen Fähre erreichbar. Die Abmaße der Insel sind eher bescheiden: 180 km lang und 50 km breit. Trotzdem ist sie nach Feuerland die zweitgrößte Insel Südamerikas, und die Ruta 5 – die Panamerikana geht mitten durch.. Auffallend sind die vielen immergrünen Bäume und Pflanzen mit tropischem Charakter. Mir gefielen vor allem die wilden Fuchsienbüsche. Die Hauptstadt der Insel – Castro – wurde von Spaniern gegründet. Wunderschön anzusehen die alten Holzkirchen, zum Teil mit Alerceschindeln verkleidet und bunt bemalt. 16 Kirchen der Insel stehen in der UNESCO-Liste. Den Anfang machten wir nicht im Norden in Ancud, sondern  etwas südlich in Dalcahue.


   

                Ankunft auf  Chiloé – Infos holen                                              Dalcahue - Kunsthandwerkermarkt

 

Hier waren wir 4 Tage bis zum 13. April. Am Sonntag ,den 11.April war der große Kunsthandwerkermarkt mit Flohmarkt. Es gab aber auch frisches Gemüse, fangfrische Muscheln und Fisch zu kaufen. Wir kauften uns für ca. 4,00 € -1 kg Merluzafilet – ist echt lecker. Hier trafen wir Stefan/Schweiz und Andreas/BRD von der Fähre wieder. Die beiden sind mit dem Rucksack unterwegs. Hier in Chile gibt es viele „Hospedajes“,  „Hostals“ und „Hosterias“, die sich auf diese Art des Reisens eingestellt haben. Oder man mietet mit mehreren Personen eine „Cabana“, ein Häuschen. An einem  Tag waren wir mit Bus und Fähre zur Nachbarinsel „Quinchao“ . Als wir zurückkamen, standen Elfi und Hanspeter mit ihrem Auto neben uns auf dem Platz. Von Ihnen erhielten wir viele Tipps. Zumal sie von oben kamen, wo wir noch hin wollten. Die beiden sind schon 3 Jahre unterwegs .

 

 

                     Dalcahue - Kirche mit Schindeln                                                Nationalgericht – „Curanto“

 

 

                   Insel Quinchao – Kirche in Achao                                               Markttreiben  - mit Holzkarre                  

 

Zwei Tage in Castro, der Hauptstadt – Gas auffüllen, Wäsche und Besichtigung. Ganz hingerissen waren wir von den „Palafitos“, die hier am Ufer  stehen - hübsch bunt angemalt. Es sind sogenannte  Stelzenhäuser oder Pfahlbauten, deren Front zur Straßenseite wie ein normales Haus aussieht. Zur Wasserseite sieht man die Stelzen. Hier können die Fischer bei Hochwasser sogar drunter fahren und ihren Fang ausladen. Das Wetter meinte es auch gut mit uns. In der Sonne waren es noch 16°. Am 15. April ging es in den „Parc Nacional Chiloé“ nach Cucao , dem westlichen Teil der Insel. Riesenfarne, Alercen ( Andenlärche-aus denen die Schindeln gemacht  wurden/werden), Palmen, Bambus und die Nalcapflanze (deren Blätter sehen aus wie Riesenrhabarber) an denen man sich sattsehen kann, bilden hier den sogenannten „kalten Regenwald“. Hier standen wir auf einem kleinen Privatplatz – „La Paloma“. Am folgenden Tag machten wir einen Ausritt an das Wasser. In die Dünen und querfeldein durch die riesigen Nalcapflanzen ging es. Leider wurden wir auch vom Regen heimgesucht. Vorsorglich hatten wir uns aber „regendicht“ angezogen. Immerhin ist die Insel das regenreichste Gebiet überhaupt. Auf der Weiterfahrt von  Cucao  hielten wir noch am „Tante Emma“ – Laden an, um dem deutschen Besitzer Hallo zu sagen. Jörn aus Bremen lebt mit Familie schon 11 Jahre hier. Er war fasziniert von der schönen Landschaft hier und natürlich von seiner Frau.


 

                    Castro – die hübschen „Palafitos“                                               . . . und die Kathedrale/Holz

 

   

                  Cucao – mit Jörn vor seinem Laden                                       Es geht durch riesige Nalcapflanzen


Chonchi – auf der Ostseite der Insel war unser nächster Halt. Durch die terrassenförmige Lage hat die kleine Stadt (4700 Einwohner) auch den Beinamen : „Stadt auf drei Etagen“ bekommen. Hier auch wieder eine kleine wunderschöne Kirche. Am Sonntag, 18. April  konnten wir teilhaben an einer Feierlichkeit der Feuerwehr mit Blaskapelle und Umzug der Wehren aus verschiedenen Orten. Am Denkmal von Kapitän Prat – einem gefeierten Seehelden -  wurden mehrere Feuerwehrmänner ausgezeichnet für ihren Einsatz bei dem Erdbeben  hier in Chile im April.


   

                  Chonchi  - Umzug der Feuerwehr                                      . . . und wieder eine hübsche Kirche

 

Abends standen wir wieder auf unserem alten Platz in Dalcahue. Dieses Örtchen gefiel uns besonders gut. Vom 22.bis zum 30. April  waren wir in Ancud. Ein idyllisches Plätzchen  hatten wir hier an der Steilküste im Norden – bei privat. Hier konnte ich meine Erkältung auskurieren. Norbert hat in den Tagen draußen das Kochen übernommen. Ein junges Pärchen aus Deutschland fand sich hier mit Zelt ein. Und das bei 5° die Nacht. Aber die haben noch Hitze. Ins Internet konnte ich im Wohnzimmer der Familie auch – die emails checken. Am  Mittwoch, 28.April fuhren wir zu einem Kühlerspezialisten im Ort. Die Adresse hatten wir von dem Restaurantbesitzer nebenan. Der Sohn fing schon mal an, alles frei zu legen. In seiner Auffahrt hatten wir trotz untergelegter Bretter kurz aufgesetzt – die Bretter sind dabei durchgebrochen. So gingen wir los, und besorgten uns dickere. Diese wurden uns sogar zum Auto gefahren. In der Unterhaltung (wenn man das mit unseren Spanischkenntnissen damals so nennen kann) verstanden wir irgendwas von zwei Tagen. Ja, kein Problem – das dauert eben seine Zeit. Ist ja man nicht so ein kleiner PKW. Als wir abends vom Bummel kamen – keiner da. Der Chef hatte uns aber erlaubt, auf seinem Grundstück im Womo zu schlafen. Am nächsten Vormittag kam sein Freund und baute den Kühler aus. Der erzählte uns dann mit Händen und Füßen, daß die Familie in Puerto Montt die Hochzeit der Tochter feiert. Aha !! Was macht es - wir standen ja gut hier. Das war dann auch der Anlaß, so rasch wie möglich, einen Spanischkurs zu machen. Am 30. April – nach Rückkehr und Gratulation (extra rausgesucht) wurde dann der Kühler gelötet, und mit der Hilfe des Freundes wieder eingebaut. Dafür haben wir ca. 47 € bezahlt - echt preiswert.

 

  

              Großer „Cortado“ und ein „Teilchen“                                             Ancud – wo bleibt der Chef  nur ?

 

 

                Ancud – Richtfest für ein neues Haus                                                   . . . und die Plaza

 

Auf der Fahrt zur Fähre rußte das Auto wie doll, und es „zog“ überhaubt nicht mehr. Norbert entdeckte, daß die Schlawiner den Schlauch zum Turbolader nicht ordnungsgemäß angeschlossen hatten, und Luft zog. Zum Glück ist für uns Technik kein Fremdwort. Zwei Tage waren wir anschließend in Puerto Montt, dem Ankunftsort mit der Fähre. Hier sind die Sehenswürdigkeiten alle dicht beieinander an der Plaza de Armas, am Wasser. Auch  das Gebäude des  „Club Aleman“ , der am Sonntag, 2. Mai sein 150-jähriges Jubiläum feierte ,  sowie das Denkmal für die deutschen Einwanderer befinden sich hier. Ist doch die Stadt von deutschen Aussiedlern um 1856 gegründet worden. Benannt wurde sie nach dem Förderer der Auswanderungen, dem damaligen Präsidenten Manuel Montt. Vor dem Zaun der Gendarmerie dicht bei der Plaza hatten wir einen sicheren Stellplatz. Ach,ja, der 1. Mai war auch hier ein Feiertag – was wir an den geschlossenen Türen des Supermarktes erst merkten.

 

 

   Puerto Montt-Denkmal für die deutschen Einwanderer                              Tafel am Haus des „Club Aleman“               


Um an dieser Stelle noch etwas los zu werden – die Tatsache, daß die Sonne von Ost über Nord nach West wandert irritiert mich seit Ushuaia.

Ganze 21 km fuhren wir am Nachmittag des 2. Mai nach Puerto Varas am Lago Llanquihue. Hier alles  sehr sauber. Man hat den Eindruck man ist in der Schweiz. Das machen vor allem die Vulcane, die man mit schneebedeckten Gipfeln über den See hinweg sehen kann.  70 % der Bevölkerung sind Nachkommen deutscher Einwanderer. Deshalb  fühlte sich Stefan, der Schweizer, den wir schon einmal trafen, hier so wohl. Wir bekamen hier dunkles Brot, Streuselkuchen , richtigen Kaffee und das „Colonialbier“, das wie Weißbier schmeckt. Am nächsten Tag waren wir mit dem Womo erst einmal in der Werkstatt, und haben die Räder getauscht – hinten nach vorn und umgekehrt. Hier in der Werkstatt entdeckten wir ein altes Wohnmobil von Karmann. Von „Automotora Alemana“ in Osorno.


 

           Puerto Varas – nach deutschem Vorbild                                                  Alter „Karmann“


Im Hostal, wo wir sicher im Hof standen,  erhielten wir eine Adresse für den Spanischkurs – wir machten ernst. Am 4. Mai hatten wir unseren ersten Schultag – von 9:00 bis 12:00 Uhr. Für die nächsten Tage  reduzierten wir auf zwei Stunden täglich. Es war eine Menge zu verarbeiten, und Hausaufgaben gab es auch auf. Alex und Malva waren gute Lehrer. Alex war auch Einwanderer in der 5. Generation.  Er empfahl uns  das  Colonial-Museum in Nueva Braunau zu besuchen, was wir an einem Tag nach der Schule auch taten. Es war sehr interessant. Ausgestellt waren all die alten Dinge, die für das tägliche Leben damals benutz wurden. Die Frau des Besitzers – natürlich auch mit deutschen Vorfahren, erzählte uns, daß die Katholiken ihren Kindern die deutsche Sprache nicht vermittelt haben, weil sie nicht mitbekommen sollten worüber die Eltern sprachen. Ist doch wirklich dämlich – auch wenn ich jetzt jemandem auf die Füße trete. So können heute nur noch die Lutheraner-Nachkommen deutsch sprechen.  

 

 

               Puerto Varas – fast wie in der Schweiz                                                 Wir sind am „Büffeln“

 

Am 12.Mai  hatten wir unsere letzte Schulstunde. Wir nahmen Kuchen mit und tranken noch zusammen Tee. In der kurzen Zeit haben wir viel gelernt bei den beiden – ganze Sätze können wir schon bilden. Vielleicht machen wir woanders noch einmal einen Kurs.

 

Wie es weiterging lest Ihr in Bericht Nr. 5


 














Verschiffung - Hamburg bis Buenos Aires/Argentinien
Puerto Varas/Chile bis Puerto de Iguazu/Argentinien
Valle de la Luna bis Arica/Chile
Arequipa/Peru bis Galapagos
Mitad del Mundo/Ecuador bis Cartagena/Kolumbien
Panama bis Belize
Mexico
Mexico 2
USA - ab Texas bis Florida und Osten
Kanada
USA - Alaska
USA - Westkueste und Road 66
USA -von Road 66 nach Halifax/Kanada Heimflug
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